Freitag, 2. Oktober 2009

Steht Sumatra vor einem Mega-Beben?



Wegen der gegenwärtigen Katastrophen ist es vielleicht interessant, näheres über Sumatra zu wissen.


Die Insel Sumatra (gesprochen Sumátra) oder Sumatera (indonesische Schreibweise) gehört zu Indonesien und ist mit 473.000 km² die sechstgrößte Insel der Welt. In diese Fläche sind die vorgelagerten Inseln mit zusammen 50.000 km² eingerechnet.

Der ursprüngliche Name Sumatras war Swarna Dwipa ("Insel des Goldes"), er stammt vom Goldexport, der schon in frühen Zeiten aus dem Hochland Sumatras kam.

Im ersten Jahrtausend nach Christus fasste Buddhismus und Hinduismus auf der Insel Fuß und verschmolzen mit Glaubensvorstellungen der ursprünglichen Bauernkultur. Auf Grundlage der aus Indien importierten Kultur bildeten sich mehrere Reiche. Mit seiner Lage an der Seehandelsroute von Indien nach China begannen bald Handelsstädte zu blühen, die bekannteste war Srivijaya an der Stelle des heutigen Palembang. Im 11. Jahrhundert fielen Teile der Insel unter javanischen Einfluss und gleichzeitig begann sich, ausgehend von indischen Händlern, der Islam auszubreiten, der sich allerdings erst im 13. Jahrhundert in größeren Teilen Nordsumatras durchsetzte. Es entstanden kleinere Sultanate, am bekanntesten war Aceh im Norden.Erste Handelskontakte nach Europa entstanden über portugiesische Händler von kleinen Handelsstützpunkten aus. Die tatsächliche koloniale Eroberung begann erst 1596 mit der Landung der Niederländer auf der Insel. Nacheinander unterwarfen sie alle Sultanate, wobei Aceh erst 1905 völlig besiegt wurde. Im Zweiten Weltkrieg war die Insel japanisch besetzt und wurde danach Teil der Republik Indonesien. Unruhepol Sumatras ist jedoch weiterhin die nach Unabhängigkeit strebende Region Aceh im Norden.



Südöstlich von Sumatra liegt - durch die 40 km breite Sundastraße getrennt - die Hauptinsel Java. In der südlichen Sundastraße befinden sich einige Vulkaninseln, darunter der gefürchtete Vulkan Krakatau (816 m, mit verheerenden Ausbrüchen in den Jahren 1883 und 1930). Der Tobasee im Norden der Insel ist der Überrest eines Supervulkanausbruchs vor rund 75.000 Jahren, den nur 1.000 bis 10.000 Menschen weltweit überlebt haben und der die Menschheit damit fast ausgelöscht hat (siehe auch Toba-Katastrophen-Theorie).
Jenseits des östlichen Meeres, das 600 km breit ist, liegt die Insel Borneo, und im Norden - durch die verkehrsreiche, enge Straße von Malakka getrennt, die Malaiische Halbinsel mit Singapur. Von der bei einem Tsunami im Jahre 2004 verwüsteten Landspitze Aceh im Nordwesten kommt man nach 200 bis 1.000 km zur Inselgruppe der Andamanen und Nikobaren, die zu Indien gehört.



Etwa 80% der Bevölkerung bekennt sich zum Islam sowie 18% zum Christentum. Der Rest verteilt sich mit 0,7% auf buddhistische, 0,2% auf hinduistische sowie animistischen Gemeinden. 2007 wurde im Norden des Landes in einigen Provinzen das islamische Rechtssystem eingeführt. Dieses Recht schreibt unter anderem auch vor, dass die weibliche Bevölkerung einen Schleier tragen muss.[1]
http://de.wikipedia.org/wiki/Sumatra



Bewegung Freies Aceh
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Bewegung Freies Aceh (acehnesisch Gerakan Aceh Merdeka, kurz GAM), auch bekannt als Aceh Sumatra National Liberation Front (ASNLF), war eine bewaffnete Befreiungsbewegung in der Provinz Aceh im Norden Sumatras, die die Unabhängigkeit der Provinz von Indonesien anstrebte, bevor sie am 15. August 2005 in Helsinki ein Friedensabkommen mit der indonesischen Regierung unterzeichnete. Die indonesische Regierung nannte die Gruppe offiziell „Bewegung zur Zerstörung der Sicherheit von Aceh“.
1959 hatte die Regierung der Region Aceh einen speziellen Status gewährt, der islamische Traditionen und Gesetze bevorzugte. Die Zentralisierungstendenzen der Regierung Suharto wirkten dem später entgegen und veranlassten die GAM in den 1970er Jahren zur Erhebung, in deren Verlauf sie 1976 die Unabhängigkeit und Selbstbestimmung Acehs ausrief.
Im Wesentlichen setzte man sich gegen die vermeintliche Bedrohung der acehnesischen Religion und Kultur durch die als neokolonial bezeichnete Zentralregierung und durch die steigende Zahl von Migranten aus Java zur Wehr. Ein anderer Punkt war die ungleiche Verteilung der Einnahmen aus den natürlichen Ressourcen Acehs (Erdöl).
Zunächst verlief der Guerillakrieg für die GAM erfolglos, und bis 1977 hatten die Regierungstruppen die Gruppe fast vollständig vernichtet. Die Gruppe erneuerte ihre Aktivitäten in den 1980er Jahren, offenbar mit finanzieller Unterstützung Libyens und des Iran, und rekrutierte etwa 3.500 Soldaten. Die Repressionen der Regierung erzeugten Widerspruch und Feindseligkeit der Bevölkerung und kamen damit eher der GAM zugute. 1991 bis 1995 erhielt die Region den Status als Militärisches Operationsgebiet.
Vermittlungsbemühungen beider Seiten, obwohl durch den Sturz Suhartos begünstigt, wurden ergebnislos abgebrochen, und sowohl das Militär als auch die GAM wurden häufig wegen Menschenrechtsverletzungen angeklagt.
1996 verkündete die indonesische Regierung das Ende der GAM. Das indonesische Militär (Tentara Nasional Indonesia) zog sich nicht aus der Region zurück; die Berichte über Folter und Morde hielten an. Wohl wurde 1999 ein Truppenrückzug verkündet, aber man schätzt, dass die Zahl der Soldaten während der Regierungszeit von Megawati Sukarnoputri bis 2002 auf 35.000 stieg. Übergriffe der Sicherheitskräfte 2001 und 2002 forderten einige Tausend zivile Todesopfer.
Die Anführer der GAM, Hasan di Tiro (ein Nachkomme der vormaligen Sultane von Aceh) und der Abgeordnete Zaini Abdullah, befinden sich im schwedischen Exil. Der indonesische Sprecher der Gruppe ist Abdullah Syafei'i Dimatang. 1999 wurde berichtet, dass sich die Gruppe in zwei Lager, ASNLF (die ursprüngliche Gruppe) und das Free Aceh Movement Government Council (MP-GAM), gespalten habe. Dies wurde von GAM-Sprechern dementiert, aber in den indonesischen Medien weithin behauptet.
Im März 2003 erklärte die Regierung in Jakarta die GAM offiziell zu einer Separatistengruppe.
Im Zusammenhang mit der Tsunami-Katastrophe am 26. Dezember 2004 rief die GAM einen Waffenstillstand aus. Im Gegenzug zog die indonesische Regierung die Beschränkungen für Hilfsorganisationen und ausländische Journalisten in Nordsumatra zurück.
Über das Vorgehen und das Monopol von GAM als Verhandlungspartner der Regierung gibt es Streitigkeiten mit anderen separatistischen Gruppen auf Aceh.
Am 15. August 2005 schlossen die GAM und die indonesische Regierung in der finnischen Hauptstadt Helsinki einen Friedensvertrag ab. Seitdem wurden 30.000 Soldaten des indonesischen Militärs und 15.000 Polizisten aus Aceh abgezogen, die GAM gab ihre Waffen ab. Die Aceh Monitoring Mission und ein Team der EU überwachen die Aktionen sowie die Reintegration von ehemaligen Kombattanten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Achinesische_Befreiungsbewegung

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