Sonntag, 14. November 2010

Gibt es auch Alpha-Schweine?



Weiss jemand mehr über das Verhalten von Schweinen?
Wie verhalten sich Schweine am Futtertrog?
Fressen dort auch immer die feistesten Schweine zuerst?
Warten die restlichen Schweine (Omega-Schweine)auf das, was die fetten starken Schweine übrig lassen?
Mästen sich etwa die wenigen Alpha-Schweine auf  Kosten der Mehrheit von Omega-Schweinen?

Bei Schakalen und Wölfen fressen die Alpha-Tiere zuerst.
Aber was bedeutet es, das Alpha-Tier zu sein?
Alpha-Tier, das Leittier einer Herde oder eines Rudels, der „Leader“ einer Gemeinschaft. Alpha-Tiere sind in der Regel die kräftigsten, erfahrensten und aktivsten Tiere der Gruppe. Häufig sind sie auch die ältesten und die einzigen Männchen oder Weibchen ihrer Gruppe, die Nachwuchs zeugen (dürfen).

Alpha-Tiere sind also die „ersten“ der Rangordnung. Die ihnen im Rang unmittelbar nachfolgenden Tiere sind Beta-Männchen beziehungsweise Beta-Weibchen.
Die in der Hierarchie an letzter Stelle Stehenden: Omega-Tiere.

Beispiel: Die Regierungschefin wäre das Alpha-Weibchen. ( Wäre im Tierreich unmöglich, da kein Nachwuchs gezeugt wurde/wird. Aktiv, erfahren wären auch keine anwendbaren Attribute. Kräftig wohl in Bezug auf die Körperfülle, nicht aber auf tatsächliche Kraft)
Der Präsident kann auch nicht als Alpha-Männchen bezeichnet werden. Also würden wir von Omega-MannInnen „geführt“ die zur Aufrechterhaltung der sozialen Gruppe keinen Beitrag leisten.

Alpha-Tiere sind grundsätzlich etwas Gutes. Nur, wenn sie nicht um ihre Schwächen wissen und entgleisen, werden sie zu dem, was Omega-Tiere immer wieder erleben, zu Arschlöchern. (Robert Sutton in "Der Arschloch-Faktor")

Ludemann und Erlandson gehen in ihrem Buch „Alpha-Tiere“ davon aus, dass 75 Prozent der heutigen „Manager“ Alpha-Tiere sind. Diejenigen, die penetrant sind, siegessicher, lautstark und  fabelhaft dreist .
Die mehr auf „Leitung“ gebürstet sind als auf "Leistung" und gierig, also vielversprechende „Führer“ die nach Anerkennung dürsten, die Deutungshoheit übernehmen wollen. Und doch häufig nur despotische Wichtigtuer und Tyrannen sind, weil sie sich für unfehlbar halten. Letztes Beispiel der derzeitige deutsche  Finanzminister, der seinen Mitarbeiter medienwirksam herunterputzt.

Schauen wir uns spasseshalber einmal an, mit welcher orgiastischen Emphatie ein sogenanntes Alpha-Tierchen ein vermeintliches Alpha-Tier beschreibt:

Hier: Hans-Ullerich Jörges, Stern, 30 Juli 2008, Zwischenruf, zu Obama.
Neid - auf sein Charisma? Eifersucht - weil er Massen in Verzückung versetzt?
Die Obama-Formel also, in der immer gleichen Inszenierung: Charisma, Jugendlichkeit, Machtwillen, rhetorische Brillanz, Überzeugung, Vision. Das alles zusammen erzeugt jene Gänsehaut, die das Publikum überläuft bei seinen Auftritten, wenn er - frei redend, mit kühler, fast arroganter Miene - die Schraube andreht, noch eine Drehung und noch eine und noch eine: "America, this is our moment! This is our time!" Bis es die Menschen von den Sitzen reißt und sie von Zuhörern in berauschte Gefolgschaft verwandelt. In Jünger.
Die messianische Erscheinung
Das führt zur letzten, vielleicht entscheidenden Ingredienz der Obama-Formel: zum Messianischen, Erlöserhaften, Quasi-Religiösen seiner Erscheinung. Nicht nur Amerika, die ganze Welt verspricht er zu verändern, ach was: zu retten aus Armut, Krankheit, Arbeitslosigkeit, Krieg und Terror. Und die Gläubigen - betört, wie in Trance - skandieren: Yes, we can! Ja, das können wir! Das wollen wir! Dabei folgen wir dir!“
Soweit, so gut! Jörges konnte ja nicht voraussehen, wie die Amerikaner den "Messias" nach zwei Jahren abwatschen.

Also, die Welt hat Sehnsucht nach Alpha-Tieren. Braucht Alpha-Wölfe.
Aber ich wüsste zu gerne, ob es auch Alpha-Schweine gibt und wenn ja, ob diese nützlich sind, ausser vielleicht post-mortem zu einem Kotelett.

Oder sollte man generell auf die Epitheta ornans verzichten.

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