Samstag, 9. April 2016

Schäuble - Panamapapers - Bundesdruckerei - eine typische Story , wie sie nur in der BRD möglich ist.

Was wusste Schäuble?
"Panama Papers" bringen Finanzminister in Bedrängnis
09.04.2016, 
Wolfgang Schäuble soll bereits Jahre vor den "Panama Papers" Hinweise auf dubiose Geschäfte der Bundesdruckerei in dem mittelamerikanischen Staat bekommen haben. Das geht aus Informationen des "Spiegel" hervor. Demnach hatten der Finanzminister sowie sein Staatssekretär Werner Gatzer jahrelang den Kontakt zu einem Whistleblower verweigert.
Der Insider habe Schäuble und Gatzer persönlich angeschrieben und über die Briefkastenfirma Billingsley Global Corporation informiert, berichtet der "Spiegel". Die Firma wurde dem Nachrichtenmagazin zufolge von der Bundesdruckerei gegründet und zwar bei der aus den "Panama Papers" bekannten Kanzlei Mossack Fonseca. In den Enthüllungen des Konsortiums investigativer Journalisten tauchen nun die Bundesdruckerei wie auch die Firma Billingsley auf.
http://www.t-online.de/wirtschaft/id_77501272/was-wusste-wolfgang-schaeuble-ueber-die-panama-papers-.html
Es wäre jetzt interessant, WANN ein Whistleblower das Finanzministerium informiert hat. In welchem Jahr?  Die Bundesdruckerei war, wie unten angeführt und man vielleicht fälschlicherweise annimmt, nicht durchgehend in staatlichem Besitz, sondern wurde von "Privatleuten" betrieben.

Denkt man darüber nach, WAS alles in der "Bundesdruckerei" gedruckt wird, und was normalerweise dem Datenschutz unterliegen sollte,  ist es schon starker Tobak, wenn diese Daten Heuschrecken, frei nach Müntefering SPD,  zugänglich sind bzw. waren.

Schäuble ist erst seit 2009  Bundesminister der Finanzen.

Von 2005 bis 2009 war der gute Peer Steinbrück, auch von der SPD, Finanzminister. In seine Zeit fällt der ominöse Rückkauf der Bundesdruckerei.
https://de.wikipedia.org/wiki/Peer_Steinbr%C3%BCck

Von 1999 bis 2005 war  Hans Eichel von der SPD Finanzminister. In seine Zeit fällt der Verkauf der Bundesdruckerei.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Eichel


Wen es jetzt interessiert, WER die "Bundesdruckerei" damals kaufte, wird im Netz sehr schnell fündig unter "Apax" und verbundene Seiten, natürlich zum damaligen Zeitpunkt.

Bundesdruckerei



Die Bundesdruckerei GmbH produziert Dokumente und Geräte für die sichere Identifikation und bietet entsprechende Dienstleistungen an. Sie hat ihren Sitz im Berliner Ortsteil Kreuzberg. Neben kompletten Pass- und Ausweissystemen bietet sie Personaldokumente, Hochsicherheitskarten, Dokumentenprüfgeräte, Sicherheitssoftware sowie Trustcenter-Leistungen an. Darüber hinaus fertigt die Bundesdruckerei Banknoten, Briefmarken, Visa, Fahrzeugdokumente, Tabaksteuerzeichen sowie elektronische Publikationen. Ihr Ursprung liegt in der ehemaligen Reichsdruckerei. Das Unternehmen befindet sich nach der Privatisierung 2000 und verschiedenen Eigentümerwechseln durch Rückkauf des Bundes seit 2009 wieder im Staatsbesitz.

Im Jahr 2000 verkaufte das Bundesfinanzministerium seine hundertprozentige Beteiligung an der Bundesdruckerei. Neuer Eigentümer wurde die Apax Partners  Co. Die Bundesdruckerei GmbH, die Bundesdruckerei International Services GmbH, die Orga Kartensysteme GmbH (2005 als Sagem Orga weitergeführt), die Holographic Systems München GmbH, die Maurer Electronics GmbH, die D-TRUST GmbH und die polnische Tochterunternehmung iNCO Spólka sp. z o.o. wurden unter dem Dach der Holding Authentos GmbH zusammengefasst.[5]


Wem gehört die Bundesdruckerei?

03. September 2005 (frankro)

Die "Bundes"-Druckerei ist stellt traditionell deutsche Ausweispapiere her. Der Name hat allerdings nur noch wenig mit den wirklichen Eigentumsverhältnissen zu tun...


Die Umwandlung von einer Behörde in eine privatrechtliche GmbH im Bundesbesitz erfolgte im Jahr 1994. Die Kohl-Regierung hatte jedoch die Veräußerung der Bundesanteile an der Staatsdruckerei per Kabinettsbeschluss auf 49 Prozent begrenzt. Finanzminister Eichel (SPD) trennte sich später von den restlichen 51 Prozent. Um den Bundesanteil möglichst gewinnbringend zu veräußern, beauftragte das Bundesfinanzministerium im Dezember 1999 das Frankfurter Bankhaus Metzler.


Die Bundesdruckerei wurde 2000 vom Bundesfinanzminister für eine Milliarde Euro an die Beteiligungsgesellschaft Apax Partners & Co. verkauft. Dieser Kaufpreis galt schon damals als deutlich überhöht.


Die Bundesdruckerei GmbH, die Bundesdruckerei International Services GmbH, die ORGA Kartensysteme GmbH, die Holographic Systems München GmbH, die Maurer Electronics GmbH, die D-Trust GmbH und die INCO SP.Z.o.o. werden unter dem Dach der authentos GmbH zusammengefasst.


Der Kaufpreis wurde jedoch nicht in bar bezahlt: 230 Mio Euro stundete der Bund für zehn Jahre und etwa 450 Mio Euro gab die Hessische Landesbank als Darlehen. Die Tilgung und der Zinsaufwand für dieses Darlehen betragen pro Jahr 50 bis 75 Mio Euro - Summen, die der Konzern für mehrere Jahre nicht aufbringen kann.


Im August 2002 wurde die Zahlungsunfähigkeit von authentos abgewendet, nachdem sich Gesellschafter, Kreditgeber und der Bund auf einen Zahlungsverzicht geeinigt hatten.


Im September 2002 würde für den symbolischen Kaufpreis von einem Euro die authentos-Gruppe an zwei Zwischenerwerber übertragen: die Berliner JVVG Neununddreißigste Vermögensverwaltungsgesellschaft (94 Prozent) und die Dinos Vermögensverwaltung in Heidelberg (sechs Prozent).


Die Gesellschaft sollte saniert und dann wieder verkauft werden. 300 der 1650 Arbeitsplätze waren akut in Gefahr. Roland Berger erstellte ein Sanierungskonzept. Seit 2002 gab es ziemliche Bewegung in der Führungsebene der Bundesdruckerei.


Die Anwaltssozietät Clifford Chance Pünder ist mittelbarer Mehrheitsgesellschafter der Authentos. Sie vertreten vermutlich die Interessen der Neununddreißigsten Vermögensverwaltungsgesellschaft und damit die Verbindlichkeiten gegenüber des Hessischen Landesbank und gelten als Ansprechpartner für mögliche Kaufinteressenten.



http://morgenpost.berlin1.de/content/2002/09/20/wirtschaft/550089.html?redirID

http://www.e-duction.com/html/pdf/nilson_11_02.pdf

http://www.bundesdruckerei.de/de/presse/pressearchiv/2003/15_01_2003.html

http://zeus.zeit.de/text/archiv/2002/15/200215_g-private_equity.xml

http://www.jungewelt.de/2000/11-15/009.shtml

http://www.politikerscreen.de/brisant/09650/

http://www.verdi.de/berlin-brandenburg/lbz/berufe_und_branchen /medien_kunst_industrie/download/sprachrohr_04_2002

manager magazin (11/2002): 01.11.2002 Authentos: Hirngespinste - Obskure Transaktionen trieben die Muttergesellschaft der Berliner Bundesdruckerei fast in den Ruin.

http://dasalte.ccc.de/epass/bundesdruckerei.de


Der folgende Beitrag ist lediglich Anschauungsmaterial für tausende vergleichbare Fälle, um zu zeigen, wie die bekannten  Finanzkampftruppen Staaten und deren Bürger ausrauben,  und bis wir endlich erkennen, was uns seit Jahrzehnten paralysiert. Ein Artikel der Nachdenkseiten von H.Zoller aus 2006





„Erst privatisiert, dann ausgesaugt und schliesslich wieder verstaatlicht“ + Ergänzung

http://lupocattivoblog.com/2010/02/25/%E2%80%9Eerst-privatisiert-dann-ausgesaugt-und-schliesslich-wieder-verstaatlicht%E2%80%9C/



Apropos Roland Berger, der, wie oben erwähnt, das Sanierungskonzept für die Bundesdruckerei erstellte: 
 Im Februar 2009 gründete Thomas Middelhoff mit Roland Berger*und Florian Lahnstein (dem Sohn von Manfred Lahnstein) in London die Investmentgesellschaft Berger Lahnstein Middelhoff & Partners LLP (BLM), deren Chairman Middelhoff seitdem ist. Für den Aufsichtsrat konnten prominente Mitglieder wie Wolfgang Clement, Manfred Lahnstein und Mark Wössner gewonnen werden. BLM ist aus der Special-purpose acquisition company Germany1  hervorgegangen, welche bereits im Juli 2008 gegründet wurde. Germany1 plante die Übernahme von einem oder mehreren operativen Unternehmen mit einem Wert von bis zu 3,0 Mrd. in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
Thomas Middelhoff, Madeleine Schickedanz (Quelle-Erbin), Berger/Lahnstein/Middelhoff

Ist es nicht immer wieder schön, zu lesen, wie sich die involvierten "Geschäftspartner" die Kuchen untereinander aufteilen?

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