Samstag, 24. November 2012

Viehauftrieb am Rhein.




Wie beim Viehauftrieb in den Alpen kamen kürzlich in Düsseldorf die Herden zusammen. Schön bunt.


Geschmückt mit klimperndem Metall um den Hals und an anderen Stellen, nur die "Kuhglocken" waren in Düsseldorf Leihgaben von Edeljuwelieren und nicht von Glockengießern oder Grobschmieden.

Die Herde war blank geputzt, äusserlich. Die für die Milchversorgung wichtigen Euter wurden wie bei Preisvieh auf Auktionen üblich, zur Schau gestellt, um den Preis nach oben zu treiben.

Das Vieh kam aus aller Herren Länder, wurde taxiert, muhte zufrieden vor sich hin, als es gefüttert und getränkt wurde.

Die prämierten Tiere, vorzugsweise die, mit den größten Eutern, durchlaufen einen Gang, dessen rückwärtige Wand all die Logos und Namen trug, die den Viehauftrieb finanzierten. Als Begrenzung zu den Beschauern und Fotografen sind Gatter so aufgestellt,  dass ein Ausweichen der Tiere unmöglich ist. Dieser Prämienviehauftrieb erfolgt dann durch diese Begrenzung, damit die angereisten Medienfachfotograf-Innen ihre Fotos von den aufgezäumten Tieren schiessen können.

Und man glaubt es nicht, wenn man es nicht gesehen hat, die Viecher gebärdeten sich, als ob sie wichtig wären. Ist ihr Horizont glücklicherweise doch eng genug, die Treiber mit Stöcken hinter sich und den am Nasenring geführten Leitbullen vor sich, nicht wahrzunehmen.

Eine große Vermarktung von zufriedenem Herdenvieh. Eine große, blökende, grunzende Masse, die trotz aller momentan scheinenden Wichtigkeit, zur Verwurstung bereitgehalten wird.

Soll man die armen Viecher bedauern?


ps . Vergleiche mit anderen gesellschaftlichen Ereignissen wären rein zufällig und sind auf keinen Fall beabsichtigt.

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